Diese und weitere Fragen beantwortet Bruno Reufels, CEO der Niedax Group, im Interview mit dem Branchenmagazin ElektroWirtschaft. Außerdem spricht Reufels über die Bedeutung des Großhandels als strategischer Partner und die Wachstumspläne der Unternehemensgruppe im In- und Ausland.
ElektroWirtschaft: Herr Reufels, können Sie kurz auf das Geschäftsjahr 2024 zurückblicken? Was waren die größten Herausforderungen und Erfolge?
Bruno Reufels: „Bei Niedax betrachten wir das laufende Geschäftsjahr immer regional und international. In Deutschland spüren wir den Rückgang der Bautätigkeit, insbesondere im Wohnbau. Als Unternehmen, das kaum im Einfamilienhausbau tätig ist, sind wir davon zwar weniger direkt betroffen, aber indirekt schon: Unsere Großhandelskunden verzeichnen weniger Umsatz, und bei sinkender Nachfrage investieren auch andere Unternehmen weniger in neue Produktionskapazitäten.
Besonders spürbar sind ausbleibende Großprojekte im Bereich der Infrastruktur, die ursprünglich hohe Auftragsvolumina für die kommenden Jahre versprachen. Ohne solche Projekte fehlen uns bedeutende Materiallieferungen. Politische Unsicherheiten und mangelnde staatliche Unterstützung für die Industrie verschärfen die Situation zusätzlich.
Dennoch konnten wir einen Erfolg feiern: Das Handelsblatt hat uns von Platz 88 im Vorjahr auf Platz 57 der wachstumsstärksten mittelständischen Unternehmen eingestuft. Diese Anerkennung verdanken wir unserer breiten Aufstellung und strategischen Globalisierung, die wir in den letzten Jahren konsequent vorangetrieben haben.“
ElektroWirtschaft: Wie schätzen Sie derzeit die Stimmung im deutschen und internationalen Markt ein, und welche Branchen investieren momentan verstärkt?
Bruno Reufels: „Die Stimmung im deutschen Markt ist aktuell verhalten und durch Unsicherheiten und politische Hürden geprägt. International sieht es besser aus, insbesondere in den USA und Großbritannien.
In Nordamerika erleben wir trotz politischer Unwägbarkeiten wie möglichen Zollmaßnahmen weiterhin ein starkes Wachstum. Durch strategische Investitionen und das neu gegründete 50/50-Joint Venture mit ABB verfügen wir über vier Produktionswerke, sind für die Zukunft gut aufgestellt und prägen dieses Joint Venture sehr stark mit. Der amerikanische Markt bleibt stabil und investitionsfreudig. Dank unserer lokalen Produktion und Vertriebspartner wird die Abhängigkeit von Importen minimiert.
Auch in Großbritannien sind wir stark vertreten und profitieren von stabilen lokalen Produktionskapazitäten, ohne nennenswerte Lieferkettenprobleme an den europäischen Grenzen. Beide Märkte bieten uns Wachstumspotenzial, wobei wir uns weiterhin auf Europa und Nordamerika konzentrieren und gegebenenfalls auch afrikanische Staaten für zukünftige Investitionen ins Auge fassen.“
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Hinweis:
Das Interview erschien zuerst in ElektroWirtschaft, Ausgabe 12/2024. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der ElektroWirtschaft-Redaktion.